Ja, aber ab sofort mit faktenbasierten Kapazitätensteuerung statt pauschaler Verschiebung
Die Politik hat gefordert, planbare Operationen zu verschieben, um Intensiv- und Beatmungskapazitäten für COVID-19 Patienten zu schaffen. Laut aktuellen Erhebungen der MEDIQON stammen 37 % der Intensivfälle über alle Abteilungen hinweg aus planbaren Eingriffen. Den Hauptanteil an Intensivpatienten liefern dabei 4 Schwerpunktbereiche:
Allgemeine Innere Medizin
Allgemeine Chirurgie
Kardiologie
Herzchirurgie
Diese 4 Abteilungen machen 2/3 der gesamten Intensivpatienten aus.
Verteilung der Intenstivpatienten
Die Intensivpatienten innerhalb dieser ausgewählten Schwerpunkte verteilen sich jedoch sehr unterschiedlich. Während 1/4 der Intensivpatienten aus dem Bereich Allgemeine Innere Medizin stammen, werden 85 % dieser Patienten als Notfall aufgenommen und nur 15 % sind planbar. Auf den ersten Blick scheint hier eine Steuerung kaum möglich zu sein.
Verteilung der Intensivpatienten in der allgemeinen Inneren Medizin
Mit 30 % Anteil an allen Intensivfällen und im Schnitt mit 33,3 Beatmungsstunden pro Patienten ergibt sich eine erhebliche COVID-19 relevante Intensiv- und Beatmungskapazität, die mit dieser politischen Maßnahme freigehalten werden konnte.
Zum Glück mussten diese Kapazitäten bisher nicht vollständig genutzt werden. Leider hat diese Maßnahme für die meisten Krankenhäuser drastische Umsatzeinbußen zur Folge bis hin zu Liquiditätsschwierigkeiten und Kurzarbeit in der Pflege.
Seit Mai kehren die Krankenhäuser in den Regelbetrieb zurück. „Mit einem differenzierten Vorgehen innerhalb der Abteilungen lassen sich einerseits ausreichend Intensivkapazitäten für Covid-19-Patienten freihalten und andererseits ist man in der Lage notwendige Eingriffe rechtzeitig durchzuführen, ohne die Wirtschaftlichkeit der Krankenhäuser zu gefährden.“, so Bahareh Razavi, Geschäftsführerin der MEDIQON GmbH aus Hannover, welche datenbasierte Entscheidungsgrundlagen und Steuerungsmechanismen intuitiv verständlich für das Management der Krankenhäuser bereitstellt. Für diese Analyse hat die MEDIQON die Daten von zwei Millionen vollstationären Behandlungsfällen des Jahres 2019 ausgewertet.
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