Das neue Aesculap-Miethke SensorReservoir ist der erste CE-zugelassene, dauerhaft implantierbare Drucksensor, der ein telemetrisches, nicht-invasives Auslesen des Druckes im Ventilsystem eines Hydrozephalus-Patienten ermöglicht und dadurch die Erfolgschancen der Behandlung erhöht.
Die Aesculap AG, eine Sparte des Medizintechnik- und Pharmaherstellers B. Braun Melsungen AG, und die Christoph Miethke GmbH & Co. KG bauen mit ihrer jüngsten Entwicklung ihre technologische Marktführerschaft bei Shunt-Systemen für die Neurochirurgie aus. „Mit dieser einmaligen Technologie eröffnen sich Patienten und Neurochirurgen neue und individualisierte Wege für die Behandlung und Erforschung des Hydrozephalus,“ so Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel, Aesculap-Vorstandsvorsitzender und gelernter Chirurg.
Zur Behandlung des Hydrozephalus wird ein Shuntsystem implantiert, das überschüssigen Liquor aus den Hirnkammern ableitet. Das Herzstück ist ein Ventil, das bei Überdruck öffnet und Liquor ableitet. So soll der Hirndruck in physiologischen Grenzen gehalten werden. Viele Neurochirurgen fügen diesem System zusätzlich noch ein Reservoir hinzu, um postoperativ z. B. den Hirndruck invasiv zu messen, Medikamente zu injizieren oder Liquor zu entnehmen.
Trotz aller Fortschritte wie z. B. Ventile, bei denen postoperativ der Öffnungsdruck nicht-invasiv verstellt werden kann, bleibt für Patienten und Ärzte ein Fakt problematisch: Menschen sind verschieden und jeder Mensch hat einen individuellen Hirndruck, der eigenen physiologischen Schwankungen folgt. Treten bei Hydrozephalus-Patienten mit einem Shuntsystem Beschwerden auf, sind die diagnostischen Mittel der behandelnden Ärzte begrenzt. Kostenintensive diagnostische Untersuchungen wie Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) können zu Rate gezogen werden. Bei einem Negativbefund hilft nur noch die Symptombeschreibung des Patienten, um entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Die Aesculap AG und die Christoph Miethke GmbH & Co. KG haben daher einen telemetrischen Drucksensor entwickelt und in ein Reservoir integriert. Das neue SensorReservoir bietet alle Funktionen eines herkömmlichen Reservoirs und zusätzlich die bisher einzigartige Möglichkeit, den Druck im Shuntsystem ohne invasiven Eingriff zu messen. Wann immer gewünscht, kann mit Hilfe einer Antenne die aktuelle Drucksituation geprüft, die Reaktion von Verstellmanövern am Ventil beobachtet oder ein Druckverlauf überwacht werden. So können erstmals konkrete Rückschlüsse auf die Funktion des Shuntsystems gezogen werden, z. B. kann eine Verstopfung somit schnell und einfach identifiziert werden. Das SensorReservoir ist wie alle Aesculap-Miethke-Systeme im MRT störungsfrei verwendbar bis 3 Tesla.
„Erstmals können Ärzte anhand valider Daten und Fakten auf Beschwerden des Patienten reagieren. Anstatt zeit- und kostenintensive CT- oder Kernspinaufnahmen anzufertigen, genügt ein einfaches telemetrisches Auslesen der Sensordaten. Dies eröffnet einmalige Perspektiven zur weiteren Verbesserung der Hydrozephalusbehandlung“, erläutert Christoph Miethke, Geschäftsführer der Christoph Miethke GmbH & Co. KG, die Vorteile.
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