Weinmann-Symposium beim DGSM-Kongress 2011
Der neue Cardiac Risk Index – CRI, der an der Sahlgrenska Universität Göteborg zusammen mit Entwicklern der Firma Weinmann (Hamburg) entwickelt wurde, bietet erstmals die Möglichkeit, den Schweregrad einer schlafbezogenen Atmungsstörung sowie das kardiovaskuläre Risiko eines Patienten schnell, einfach und nicht-invasiv im Verlauf einer einzigen Nacht zu bestimmen. Dazu legt der Patient ein kleines Messgerät am Handgelenk sowie einen Pulsoxymetersensor am Finger an und sich selbst ins Bett. Im Laufe des Nachtschlafes werden genug Daten gesammelt, um valide Aussagen zu seinem kardiovaskulären Risiko zu erhalten und daraus Empfehlungen für weitere Diagnostik und eine eventuelle Therapie abzuleiten.
Zur Ermittlung des CRI misst das Gerät die Pulswellenkurve am Finger. Aus dieser Pulswelle werden sechs Parameter berechnet: die Herzfrequenzvariabilität und die kardio-respiratorische Kopplung, die Pulswellenvariabilität, die Pulswellenlaufzeit, die hypoxische Variabilität sowie den hypoxämischen Status. Diese Daten werden in einem Algorithmus weiter bearbeitet und ergeben schließlich einen CRI zwischen 0 (= niedriges Risiko) und 1 (= hohes Risiko). Im Verlauf der Entwicklung wurde die Übereinstimmung des CRI mit etablierten Risiko Scores wie z.B. dem ESH/ESC- und dem Framingham Risk Score nachgewiesen.
Die Pulswellenanalyse ist gut zur Bestimmung des Herz-Kreislaufsrisikos geeignet
Eine Studie1 an 148 Patienten der Göteborger Schafmedizinischen Klinik zeigte, dass die mithilfe eines speziellen photoplethysmografischen Sensors aus der Pulswelle gewonnenen Informationen sehr gut geeignet sind, das kardiovaskuläre Risiko der Patienten zu bestimmen. Dabei konnte die Grundthese der ASICEntwicklung belegt werden, dass jeder einzelne ausgewählte Parameter zur Risikobestimmung beiträgt, sie in der Summe aber eine noch höhere Aussagekraft erzielen. Die Sensitivität und Spezifität des Algorithmus zur Differenzierung von hohem bzw. niedrigem kardiovaskulärem Risiko liegt in der Validierungsgruppe bei 80% beziehungsweise 77%.
Eine weitere Untersuchung2 an 22 Personen am European Prevention Center in Duisburg (Prof. Nixdorff) belegt, dass ein enger linearer Zusammenhang zwischen dem CRI und dem Ausmaß der Gefäßsteifigkeit als Indikator für die Leistungsfähigkeit des kardiovaskulären Systems besteht. Die Methode ist also gut geeignet, die Gefäßsteifigkeit zu bestimmen und so Aussagen zum kardiovaskulären Status des betroffenen Patienten zu erheben.
In Multicenter-Studie über 500 Patienten analysiert
Darüber hinaus wurde eine Multicenter-Studie3 an über 500 Patienten an verschiedenen Kliniken in Deutschland und Schweden durchgeführt, die die Übereinstimmung des neuen Risiko-Indexes mit den etablierten Risk Scores wie dem der ESH/ESC überprüfte. Die Zwischenergebnisse von 327 Patienten wurden auf dem diesjährigen ESC (European Society of Cardiology) in Paris veröffentlicht3. Sie bestätigen zum einen die Ergebnisse der Basisstudie1 und zum anderen wurde die Übereinstimmung mit anderen etablierten Risikoscores (Framingham, PROCAM, EU SCORE) nachgewiesen. Die Ergebnisse wurden auch beim Weinmann- Symposium anlässlich des DGSM-Kongresses präsentiert.
Hintergrund: Schlafbezogene Atmungsstörungen und kardiovaskuläres Risiko
Viele Studien belegen, dass schlafbezogene Atmungsstörungen wie die obstruktive Schlafapnoe mit einem erhöhten Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen assoziiert sind. Bisher war es aber nicht möglich, im Rahmen einer einfachen Screeninguntersuchung vorherzusagen, welcher Patient tatsächlich gefährdet oder betroffen ist. Zwar lässt sich der Schweregrad der schlafbezogenen Atmungsstörung anhand des etablierten AHI (Apnoe-Hypopnoe-Index) bestimmen, er korreliert aber nicht immer mit dem Ausmaß der Symptomatik und des tatsächlichen kardiovaskulären Risikos. „Manche Patienten mit einem hohen AHI zeigen überraschenderweise eine geringe Symptomatik, während Patienten mit niedrigem AHI sehr unter ihrer Erkrankung leiden und auch eine hohe Belastung des Herzkreislaufsystems aufweisen“, erklärt Dr. Martina Bögel, Leiterin Science + Research bei Weinmann. „Für den behandelnden Arzt ist es wichtig, schnell danach selektieren zu können, wie stark das kardiovaskuläre System tatsächlich gefährdet ist.“ Die Forschung von Prof. Jan Hedner und PD Dr. Ludger Grote (Sahlgrenska Akademie an der Universität Göteborg/Schweden) sowie der Firmen MCC und Weinmann zur Entwicklung des Cardiac Risk Indexes – CRI wird es in Zukunft ermöglichen, mit hoher Präzision und auf einfachste, nicht-invasive Weise das Herzkreislauf- Risiko zu bestimmen. „Der CRI ermöglicht frühzeitig richtungweisende medizinische Informationen über den Patienten, anhand derer sich weitere medizinischen Schritte effizient einleiten lassen, “ bemerkt Dr. Bögel.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.weinmann.de.
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Weiterführende Links
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- [PDF] Pressemitteilung: Weinmann-Symposium beim DGSM-Kongress 2011
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