Neue Ansätze: Optimieren Sie entspannt den Ernährungszustand von Dialysepatienten

Pressemeldung der Firma B. Braun Melsungen AG

Eigentlich weiß er es: Als Dialysepatient darf er nicht soviel trinken, doch der Durst war stärker und er greift zum großen Glas Wasser. Weder mangelt es dem Nierenkranken an Disziplin, noch hat ihn sein Dialyseteam falsch beraten. Der Instinkt war einfach nur schneller als der Verstand. Wie Patienten solche Reaktionen vermeiden können, berichtete Dr. Ulrike von Herz auf der 25. Dialysefachtagungi am vergangenen Donnerstag in Erfurt. In ihrem Vortrag „Informieren, experimentieren, therapieren – entspannte Optimierung des Ernährungszustandes von Dialysepatienten“ erläuterte sie neue Ansätze der Patientenschulung.

Zwei Faktoren steuern das Verhalten: Mithilfe des rationalen Denksystems treffen Menschen relativ langsam bewusste und kontrollierte Entscheidungen. Der „Autopilot“, das intuitive Denksystem, führt zu schnellen, unbewussten und eher unkontrollierten Entscheidungen. Deshalb trank der Patient aus dem Beispiel zu viel, obwohl ihm sein rationales Denken anschließend sagte, dass dies ein Fehler war. Dr. Ulrike von Herz, Anwendungsspezialistin für klinische Ernährung aus dem Trainer-Team der B. Braun Melsungen AG, empfiehlt, beide Denksysteme bei der Ernährungsgestaltung von Patienten mit einer terminalen Niereninsuffizienz anzusprechen, um ihn optimal zu therapieren.

Das heißt zum einen „informieren“: Patienten, die eigenverantwortlich handeln möchten, kommen gut mit Informationen zurecht. Sie stellen ihre Verhaltensweisen entsprechend um. Gute Laborwerte sind für sie eine Motivation. Broschüren und Tabellen sind ihnen genügend Hilfe. Doch für etliche Patienten ist der rein rationale Umgang mit ihrer Krankheit zu kompliziert. Sie mit subtilen Massnahmen (Nudge = Stups, Schubs) anzustupsen, kann ihnen helfen, sich umzustellen.

Das heißt zum anderen „experimentieren“ oder im besten Sinne „manipulieren“: Das Dialyseteam, zu dem der Patient regelmäßigen und lang anhaltenden Kontakt hat, kann in der Regel zwar nicht die Aufgabe der Ernährungsberater übernehmen. Aber es kann die Umgebung der Patienten so gestalten, dass sie immer wieder Anregungen für ihren Ernährungsalltag bekommen. Zum Beispiel mit einem Rettungsring in jedem Dialysezimmer, der symbolisiert, dass ein Glas Wasser zu viel sozusagen zum „ERtrinken“ des Patienten führen kann und dass die Dialyse vor dem ERtrinken rettet. Tipps ermöglichen ganz sinnliche, praktische Erfahrungen: besser kleine Trinkgefäße als große Gläser an der Dialyse benutzen oder mal ausprobieren, wie wenige Esslöffel mit Wasser schon ausreichen, um den Durst zu löschen – mit der Zeit lässt sich so der „Autopilot“ umstellen.

Das Dialyseteam wird zum Entscheidungsarchitekten, ohne die Patienten zu bevormunden. Das gilt auch, wenn eine Ernährungstherapie notwendig wird. Wenn etwa der Eiweißhaushalt durch Zusatznahrung ergänzt werden müsse, könne vielleicht eine fröhliche Bemerkung motivierend wirken wie der Hinweis, dass Pfleger Peter nur deswegen so starke, durchtrainierten Oberarme habe, weil er auch öfter einen Trinknahrung zu sich nehme.

Um den Patienten generell für sein Körpergewicht und die Anteile von Muskelmasse, Fett und Wasser zu veranschaulichen und die Ernährungstherapie zu evaluieren, sei die Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) eine Unterstützung. Sie bringe für den Patienten wie für die Behandler präziser verwendbare Ergebnisse als eine einfache Gewichtskontrolle auf der Waage.

Dr. Ulrike von Herz ermunterte ihre Zuhörer, bei der Betreuung, Beratung und Schulung von Dialysepatienten immer wieder auszuloten, wie rationales und intuitives Denksystem angesprochen werden und damit zu einer erfolgreichen Therapie beitragen können.

Den Workshop auf der Dialysefachtagung in Erfurt am 28. April 2016 unterstützte die B. Braun Melsungen AG.



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