TÜV Rheinland: Zertifizierte Spezialabteilungen behandeln effizient / Bereits 280 Stroke Units in Deutschland / Diagnose und Therapie per telemedizinischen Dienst
Alle zwei Minuten erleidet ein Mensch in Deutschland einen Schlaganfall. Von den 270.000 Betroffenen stirbt rund ein Drittel innerhalb eines Jahres. Die Genesungschancen eines Schlaganfallpatienten steigen jedoch, wenn er direkt in einer so genannten Stroke Unit, einer spezialisierten Schlaganfallabteilung im Krankenhaus, behandelt wird. „Eine rasche Diagnose ist wichtig, da einige Therapien nur in einem engen Zeitfenster nach dem Schlaganfall wirken. So lassen sich Gehirnschäden begrenzen“, sagt Martin Ossenbrink, TÜV Rheinland-Experte.
Medizin auf hohem Niveau
Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe haben einen Standard erarbeitet, der auf die Behandlungsqualität in den spezialisierten Stationen ausgerichtet ist. Die LGA InterCert, ein Tochterunternehmen von TÜV Rheinland, prüft Stroke Units nach diesem Standard. Der Kriterienkatalog fordert ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem, strukturierte Arbeitsabläufe und stellt Mindestansprüche etwa an die Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit von Fachärzten, Pflegepersonal, medizintechnischer Ausrüstung und Betten. Das Zertifikat wird alle drei Jahre erneuert. In der Zwischenzeit dokumentieren die Einrichtungen ihre Arbeit und Ergebnisse und reflektieren diese. Das und die kontinuierliche Anpassung der Kriterien tragen zur steten Verbesserung des von Kliniken weltweit angewendeten Stroke Unit-Standards bei.
Hilfe per Videokonferenz
„Mit in Deutschland bundesweit rund 280 zertifizierten Stroke Units ist die optimale Erstversorgung nahezu flächendeckend möglich“, sagt Martin Ossenbrink. Rund 1.700 Betten stehen für die akute Behandlung von Schlaganfallpatienten bereit. Kleinere medizinische Einrichtungen, etwa in dünn besiedelten Regionen, können sich zudem zusammen mit dem Beratungszentrum als telemedizinische Stroke Unit zertifizieren lassen. Bei einem akuten Schlaganfall erhalten diese von einer überregionalen Stroke Unit per Videokonferenz Beratung bei der neurologischen Untersuchung, radiologischen Diagnostik und Therapie.
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