ELISA 800 VIT – Neue Ansätze bei der lungenprotektiven Beatmung

Pressemeldung der Firma SALVIA medical GmbH & Co. KG

Mit der elektrische Impedanztomografie der neusten Generation steht eine bettseitige Methode zur kontinuierlichen Beurteilung der aktuellen Lungensituation von Beatmungspatienten mit einer akuten respiratorischen Insuffizienz zur Verfügung. Im klinischen Alltag erlaubt dieses nichtinvasive Monitoring die fortlaufende Beurteilung der beatmeten Lunge und bildet damit die Basis der lungenprotektiven Beatmung.

Die Intensivbeatmung ist eine anerkannte lebensrettende intensivmedizinische Therapiemaßnahme, welche jedoch mit dem Risiko einer beatmungsinduzierten Lungenschädigung (VILI) einhergeht. Trotz des zunehmenden Einsatzes von sogenannten lungenprotektiven Strategien liegt die Inzidenz von beatmungsinduzierten Lungenschädigungen beim ARDS weiterhin bei 6–10 %. Nicht adäquate Beatmungseinstellungen sind eindeutig mit diesen Lungenschädigungen assoziiert und führen zwar nicht unmittelbar zum Tod, verdoppeln jedoch das Sterberisiko.

Die Adaptation der Beatmung an die individuelle regionale Lungenfunktion des Patienten ist ausgesprochen komplex und muss regelmäßig evaluiert werden. Sie ist jedoch unabdingbar, da eine „lungenschonende“ Beatmung die Mortalität von Patienten mit ARDS reduziert. Es wird postuliert, dass das atemsynchrone Kollabieren und Wiedereröffnen von Lungenarealen bei Patienten mit ARDS das Lungengewebe erheblich schädigt und insbesondere das atemsynchrone Eröffnen und Verschließen von Lungenarealen einen unabhängigen Risikofaktor für eine höhere Mortalität darstellt.

Eine zentrale Größe bei der Optimierung der Beatmung ist die optimale Einstellung des positiven endexspiratorischen Druckes (PEEP). Bei Patienten mit akutem Lungenversagen ist es eine ausgesprochene Herausforderung, das Niveau des besten PEEP zu finden, um Atelektasen und alveolare Überdehnung zu vermeiden. Hinzu kommt, dass sich die Höhe des optimal eingestellten PEEP kontinuierlich mit der sich durch Erkrankung und Therapie verändernden Lungenfunktion ändert, sodass das PEEP-Niveau regelmäßig reevaluiert werden muss. Ein optimal eingestellter PEEP ist eine Grundvoraussetzung für eine lungenprotektive Beatmung. Dies reduziert das atemsynchrone Eröffnen und Kollabieren von Lungenarealen und führt zu einer homogeneren Verteilung von Ventilation und Perfusion in der Lunge.

Bei zu niedrigen PEEP-Werten werden die Lungenareale durch Atelektasenbildung, bei zu hohen PEEP-Werten durch Überdehnung geschädigt. In der klinischen Praxis erfolgen die RespiratorEinstellungen und PEEP-Findung meist anhand von persönlichen Erfahrungswerten, Tabellenwerten oder PV-Tools sowie anhand von Parametern wie arterieller Sauerstoffsättigung und Blutgasanalyse-Werten. 

Radiologische Techniken, wie Röntgenthoraxuntersuchung, Computertomographie (CT) und extrem selten die Magnetresonanztomographie (MRT), werden ebenfalls genutzt, bilden jedoch den Zustand der Lungen nur als Momentaufnahme ab.

Der Aufwand einer CT- oder MRT-Untersuchung bei beatmeten Intensivpatienten ist enorm und bei respiratorisch instabilen Patienten nicht ohne größeres Risiko durchführbar. Darüber hinaus besteht insbesondere bei der CT-Untersuchung eine erhebliche Strahlenbelastung für den Patienten. Trotz all dieser Limitationen bei der Anwendung bei beatmeten Intensivpatienten ist die CT derzeit das einzige Verfahren, welches eine Optimierung der Respiratoreinstellung an die regionale Lungenfunktion ermöglicht, sodass Patienten mit schwerem Lungenversagen zur Optimierung der Respiratoreinstellungen der CT-Untersuchung unterzogen werden.

Mit der elektrischen Impedanztomographie (EIT) steht erstmalig eine bettseitige Methode zur Verfügung, mit der die regionale Lungenfunktion nicht-invasiv und ohne Strahlenbelastung zuverlässig bestimmt werden kann. Das Messverfahren der modernen EIT beruht darauf, dass über einen textilen Elektrodengürtel sehr schwache schmerzfreie elektrische Ströme in den Körper eingespeist werden und aus den daraus resultierenden Spannungen Bilder der regionalen Belüftung dargestellt werden können. Mit den hochauflösenden Sensoren, der hohen Messfrequenz von bis zu 50 Bildern in der Sekunde und der körpernahen Digitalisierung eignet sich das EIT hervorragend, um die dynamischen Veränderungen unter der Beatmung beurteilen zu können. 

Die Vernetzung der Messwerte des Intensivrespirators mit den Messungen der elektrischen Impedanztomographie erlauben dabei neue Erkenntnisse zur Umsetzung von lungenprotektiven Beatmungsstrategien. Diese Integration des nicht-invasiven Lungenmonitorings in einen modernen Intensivrespirator bietet vielfältige Möglichkeiten zur Überwachung von beatmungspflichtigen Patienten und zur Umsetzung von differenzierten Beatmungsstrategien. Entsprechend werden aufwändige innerklinische Transporte von Beatmungspatienten in radiologische Abteilungen reduziert und ein engmaschiges Lungenmonitoring in Echtzeit ohne Strahlenbelastung realisierbar.

Zwischenzeitlich wurde die CE-Zertifizierung erfolgreich abgeschlossen und die ersten Systeme sind seit November im klinischen Dauereinsatz. Somit ist die vollintegrierte Impedanztomographie der elisa 800 VIT im Klinikalltag angekommen und ermöglicht bisher nicht verfügbare Möglichkeiten des Lungenmonitorings sowie eine individuelle Adaption der Beatmungseinstellung unter Sicht.

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SALVIA medical gehört weltweit zu den technologisch führenden Anbietern von Geräten für die klinische Beatmung und Atemtherapie. Wir entwickeln und produzieren patientenfreundliche Lösungen. Die wichtigsten Ziele unserer Arbeit sind: optimale Behandlungsergebnisse, einfache und fehlersichere Bedienung, höchster Komfort für Patienten und Bedienpersonal. Die Anfänge von SALVIA medical hin zum Spezialisten für Beatmungsgeräte Salvia wurde bereits in den 1950er Jahren als Unternehmen für komplexe mess- und regeltechnische Lösungen für anspruchsvolle Industrieanwendungen gegründet. Sehr schnell wurde das noch junge Unternehmen durch die Pharmaindustrie aufgekauft und produzierte zunächst Bedien- und Steuereinrichtungen für Dialysegeräte. Durch die Erweiterung um eine eigene Entwicklungsabteilung wurden schließlich komplette Dialysegeräte und Hämofiltrationssysteme entwickelt und produziert. Im Zuge der Konzentrierung der Pharmaindustrie auf das Kerngeschäft wurde das Unternehmen als Salvia Regel- und Medizintechnik GmbH ausgegründet und ging schließlich 1993 in der Salvia Lifetec Geräte für Medizintechnik GmbH & Co. KG auf. Als die Intensivbeatmung zunehmend zu einem medizinischen Standardverfahren wurde, rückte das Problem der Synchronisierung von Patient und Maschine in den Vordergrund. Das Unternehmen besaß die regeltechnische Kompetenz, um für die Beatmung des Patienten optimale Lösungen zu entwickeln. Damit wurde ein neues Geschäftsfeld erschlossen, auf das sich schließlich vollständig konzentriert wurde: Beatmungsgeräte für die klinische Beatmung und Atemtherapie in den Einsatzbereichen Intensivstationen, IMC, Notaufnahmen, Anästhesie, Normalstationen und für den Einsatz im häuslichen Umfeld (Homecare). Im September 2013 erfolgte die Umfirmierung von Salvia Lifetec zur SALVIA medical® im Zuge der Neuausrichtung und der Weiterentwicklung der Marke Salvia.


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